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Boom bei Biogasanlagen

Die Betreiber von Biogasanlagen haben ihre Stromerzeugungskapazität im vergangenen Jahr um mehr als 50 Prozent gesteigert. Wie die der Fachverband Biogas am Mittwoch in Hannover auf seiner Jahrestagung bekannt gab, gingen in Deutschland 2005 rund 700 neue Biogasanlagen mit einer elektrischen Gesamtleistung von 250 Megawatt in Betrieb. Die elektrische Leistung aller installierten Anlagen erhöhte sich damit von rund 400 auf 650 Megawatt.

 
 

Der Präsident des Fachverbandes, Josef Pellmeyer, machte weltweit gestiegene Rohstoffpreise, gesunkene Erlöse im Nahrungsmittelanbau und den 2004 eingeführten Zuschlag bei der Verstromung nachwachsender Rohstoffe für den Boom verantwortlich. Angesichts der sehr schlechten Agrarpreise wechselten immer mehr Landwirte von der Nahrungsmittel- zur Energieproduktion, sagte Pellmeyer.

Für 2006 rechne man mit der Neuerrichtung von Anlagen mit einem Volumen von mindestens 350 Megawatt elektrischer Leistung und einer Steigerung der Stromerzeugung aus Biogas um weitere 30 bis 50 Prozent. Noch 2004 erhöhte sich die Kapazität der Stromerzeugung aus Biogas nur um 57 Megawatt. Im gleichen Jahr wurde das Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) geänderte und ein Sechs-Cent-Zuschlag an die Erzeuger auf jede Kilowattstunde Strom aus nachwachsenden Rohstoffen eingeführt.

Der Anteil von Biogas an der Stromerzeugung liegt nach Angaben des Verbandes gegenwärtig erst bei 0,8 Prozent. Binnen 15 Jahren könne man aber den Anteil des Biogases an der deutschen Stromerzeugung auf 20 Prozent steigern, sagte Verbandsgeschäftsführer Markus Ott. Dafür müssten im Jahr 2020 auf einer Fläche von 2,2 Millionen Hektar entsprechende Pflanzen angebaut werden.

Der Verband hofft zudem, dass erste Pilotanlagen bald Biogas in das Erdgasnetz einspeisen. Der Preis für die Erzeugung von Biogas liege ohne Zuschüsse nach dem EEG gegenwärtig bei sechs bis acht Cent pro Kilowatt Wärmeleistung und der entsprechende Gaspreis bei Lieferung bis zur deutschen Grenze bei 3,5 bis 4 Cent. Anlagenbauer, wie die Schmack Biogas AG, kündigten an, mit neuen Anlagen «auf Erdgasqualität zu gehen».

Wenn man die Kosten des Gastransports durch Deutschland einbeziehe, rechne es sich für einzelne Stadtwerke bereits, Gas von benachbarten Biogasanlagen zu kaufen, meinte Verbandsgeschäftsführer Ott. Wenn das Gas nach Durchleitung durch das Netz zur Stromerzeugung im Blockheizkraftwerken verwendet werde, sei auch eine Förderung nach dem EEG möglich.

Der Fachverband Biogas e.V. hat im vergangenen Jahr die Zahl seiner Mitglieder von 1.400 auf 2.100 gesteigert. Die Jahrestagung des Verbandes ist mit rund 1.000 Teilnehmern die weltgrößte Veranstaltung zum Thema Biogas.

Finanzen.de

 


Datum uveřejnění: 26.1.06
Poslední změna: 2.8.2007
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